Von Freitag, 25. bis Sonntag, 27. Oktober 2013 hatte unser Dojo wieder einmal seinen Gründer, Bruce Hirabayashi, zu einer Danprüfung mit anschließendem Seminar zu Gast.

Der fordernden Prüfung zum 1. Schwarzgurt-Grad (Shodan) unterzogen sich drei KandidatInnen: Corinna Reintgen, Assad Ghorab und Peter Kronschnabl. Das Prüfungskomitee bildeten Bruce Hirabayashi (7. Dan), Paul Kronschnabl (5. Dan) sowie Andreas Kerl und Philipp Merkl (beide 3. Dan).

In der Prüfung mussten von den Prüflingen zwei Kata gezeigt werden, nämlich die Basiskata Sanchin (Drei Wege, drei Konflikte), die Bestandteil jeder Prüfung ist, und die höhere Kata Seisan (13 Wege von Angriff und Verteidigung). Im Dan Kumite wurden festgelegte Abläufe von Angriff Verteidigung gezeigt, die deshalb schwer zu meistern sind, weil Angreifer und Verteidiger in der Übung die Rollen wechseln. Hier ging es um Timing, Distanz, Koordination und den richtigen Einsatz von Energie. Im Seisan Bunkai wurde die effektive Anwendung von Techniken aus der Kata Seisan demonstriert. Weiterhin mussten die KandidatInnen zeigen, dass sie in der Lage sind harte Schläge auf verschiedene Körperteile hinzunehmen (Kotikitae). Auch Jiyu Kumite (Freikampf) stand auf dem Prüfungsprogramm. Hier galt es nicht zu gewinnen, sondern den Kampf mit Überblick zu führen, die Energiereserven gut einzuteilen und die Schwächen und Stärken des Gegners zu erkennen und sich darauf einzustellen.

Alle drei KandidatInnen haben die Prüfung nicht nur bestanden, sondern die Prüfer waren sich einig, dass sie an diesem Tag eine sehr gute Dan-Prüfung abgenommen hatten.

Herzlichen Glückwunsch zum Schwarzen Gürtel !

Unsere Prüfungskandidaten während der Prüfung. Das Photo zeigt die drei Prüflinge während der Prüfung (und deshalb noch mit dem Braungurt).

Das Prüfungskomitee. Von links: Philipp Merkl (Sandan), Paul Kronschnabl (Godan), Bruce Hirabayashi (Nanadan) und Andreas Kerl (Sandan).

Prüfungsteil Kata.
Links: Peter Kronschnabl wird während der Kata Sanchin von Bruce Hirabayashi auf Stabilität getestet.
Mitte: Corinna Reintgen in der Kata Seisan.
Rechts: Assad Ghorab, ebenfalls in Seisan.

Dan Kumite

Links: Peter (links) wehrt einen Mawashi Zuki von Assad ab und greift seinerseits gleichzeitig den Hals an.

Rechts: Corinna (rechts) greift Peter mit Mae Tobi Geri (gesprunger Tritt nach vorn) an.

Prüfungsteil Jiyu Kumite (Freikampf)

Links: Corinna und Peter

Rechts: Assad und Peter

Auch hier Freikampf

Koti Kitae (Abhärtung)

Peter (rechts) demostriert das Hinnehmen harter Tritte (hier Mawashi Geri zum Latissimus).

Prüfung bestanden !

Wir gratulieren unseren neuen „Shodans“ zum Schwarzen Gürtel !

Und jetzt wird erstmal der Gürtel gewechselt. Nach jahrelangem Training – wie man sieht – ein sehr erfreulicher Moment.

Die Prüfungsgruppe (kniend, von lins: Corinna Reintgen, Assad Ghorab, Peter Kronschnabl) und ihr Prüfungskomitee (stehend, von links: Andreas Kerl, Paul Kronschnabl, Bruce Hirabayashi, Philipp Merkl)

Nach der Prüfung wurde gefeiert ..

.. und gefeiert ..

.. und gefeiert.

Ah,…… hier wird jemand – wenn auch offensichtlich gut gelaunt – langsam müde.

Na dann, bis morgen.

Ist er nicht wunderschön, „unser Dom“?

Am 26. und 27. Oktober gab Bruce Hirabayashi dann ein Seminar, an dem Mitglieder befreundeter Dojos aus Bad Kissingen und Würzburg, Erlangen und München teilnahmen.

Der Fokus dieses Seminars war: Struktur.

Bruce erklärte sehr genau wie wichtig die richtige Ausrichtung der Skelettelemente (Arme, Beine, Schulter, Wirbelsäule) und der Sehnen und Muskeln zueinander ist. Zu diesem Zweck hatte er Herman, ein kleines Spielzeug-Pferd als Assistenten mitgebracht. Hermans Glieder (Knochen) wurden bei richtiger Positionierung durch Gummifäden (Sehnen) stabil gehalten, sodass Herman stabil und aufrecht stand. Ging die richtige Position der Elemente zueinander verloren (Druck auf den Knopf auf der Bodenseite), fiel Herman in sich zusammen. Dieses Beispiel war tatsächlich sehr eindrucksvoll und gab problemlos Stoff für zwei Tage Seminar.

 

Wichtige Punkte des Seminars waren z.B. die Belastung der Innenseiten der Fußsohlen im Sanchin-Stand um dadurch die Sehnen der Füße/Beine korrekt auszurichten, und die Stellung der Arme in Sanchin-Haltung, weil dadurch die Trizepssehne richtig ausgerichtet wird.
Eine weitere Lektion befasste sich mit der Schulter, die bei Schlägen nicht hochgezogen werden darf, weil auch hier sonst die Struktur und damit die Kraft beim Schlag verloren gehen. Wenn man es richtig macht, kann man beim Schlag die Kraft aus dem Boden nehmen und einwirkende Kräfte in den Boden ableiten. Dieses Seminar war nach einhelliger Meinung der Lehrgangsteilnehmer sehr lehrreich und hat uns allen viel Spaß gemacht.

Das Seminar mit Bruce Hirabayashi beginnt gleich.

„Jemand“ ist anscheinend immer noch müde.

Einige unserer Gäste am ersten Seminartag.
Von links: Andreas Haberzettl (Rokkudan, Kenyukai Karateschulen Bad Kissingen und Würzburg), Sabine Baumbach (Godan) und Alexander Reiher (Yondan)

Das Seminar beginnt.

Titel:
„Developing Power from the Inside Out – Using Internal Structure Rather than External Musculature to Receive and Deliver Power“

Das ist Herman, dem Bruce sein Assistent!

Links steht Herman noch super da, weil die Struktur stimmt. Wenn sich die Struktur auflöst, d.h. die korrekte Positionierung der Glieder zueinander verloren geht, klappt Herman zusammen – etwa so wie wir beim Freikumite!

Mitten im Seminar: Bruce demonstiert was mit interner Struktur gemeint ist und wie man diese in größere Stabilität umsetzt.

Links mit Thorsten Andresen (Nidan, Uechi Ryu Karate Do München), Mitte mit Paul Kronschnabl (Godan, Dojo Regensburg) und rechts mit Andreas Theuer (Godan, Uechi Ryu Karate Do München)

Die Seminar-Teilnehmer setzen das Gelernte um. Links, Thomas Müller und Benita Kopp (beide Nidan, Uechi Ryu Regensburg, Mitte Markus Wedel (links, Sandan, Ki-Shin-Tai Dojo Erlangen und Andreas Theuer (München), rechts, Thorsten Andresen (links, München) und Martin Link (rechts, Sankyu, Regensburg)

Bruce zeigt Petra Spindler-Bosl (rotes Shirt, Nikyu, Regensburg) und Benita Kopp (Regensburg, s.o.) wie – und wo – man bei korrekter Armhaltung die Trizepssehne findet.

Die Gruppe bei der Kata Sanchin.

Kata Sanchin, anderer Blickwinkel.

Linkes Bild:
Paul Kronschnabl testet den Stand von Julia Forster (Shodan, Uechi Ryu Regensburg) während Petra ihre Trizepssehne sucht.

Rechtes Bild:
Wolfgang Mages (links, Nidan, Uechi Ryu Regensburg) kann die Arme nicht mehr oben halten und Jürgen Donhauser (rechts, Sankyu, Uechi Ryu Regensburg) mit den Armen in Sanchin-Haltung.

Paul Kronschnabl (links) und Bruce Hirabayashi. Im rechten Bild führt Paul einen Schlag aus kurzer Distanz aus.

Gruppenphoto am Ende des ersten Seminartages.

Gruppenphoto am Ende des zweiten Seminartages.

Vielen Dank Bruce!
Es war ein sehr interessantes Seminar.
Vielen Dank auch an unsere Gäste aus Bad Kissingen, Erlangen, München und Würzburg fürs Hiersein. Es war schön Euch alle wiederzusehen!