Am ersten Oktoberwochenende hat vom 30.09. bis 02.10. eine Dan-Prüfung mit anschließendem Budo-Seminar mit Bruce Hirabayashi (8. Dan Uechi-ryu) im Dojo-Regensburg stattgefunden.
Am Freitag, 30.09.2016 fanden zunächst die Dan-Prüfungen statt, die von von Andreas Kerl und Philipp Merkl (zum 4. Dan), Benita Kopp und Thomas Müller (zum 3. Dan) sowie von Julia Forster und Peter Kronschnabl (zum 2. Dan) abgelegt wurden. Martin Link und Petra Spindler-Bosl haben ihren Shodan (1. Dan) gemacht. Alle acht Prüflinge haben in einer anspruchsvollen Prüfung Ihre Leistung super abgerufen. Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung!
Unsere Prüfungskandidaten sind zu Beginn der Prüfung angetreten
Andi und Philipp im Seisan Bunkai.
Andi führt eine Higi Zuki aus, um den Angriff mit dem Schwert abzuwehren
Gespanntes Warten auf den nächsten Prüfungsteil
Peter Kronschnabl (links) und Martin Link im Freikumite (Jiyu Kumite)
Die etwas andere Perspektive ..
Zu jeder Prüfung gehört auch ein mündlicher Teil, bei dem Fragen zum Karate, zum Stil, zur Technik und zur Philosophie des Stils beantwortet werden
Die erfolgreichen Prüfungskandidaten und die Prüfer
An den beiden folgenden Tagen, Samstag, 01. und Sonntag, 02. Oktober gab Bruce ein Seminar dessen Titel man mit ‚Erzeugung von Power durch Kraft aus dem Boden‘ übersetzen könnte. Zu diesem Seminar waren auch Lehrer aus befreundeten Uechi- Dojos, darunter Andreas Theuer (5. Dan, München), Thomas Podzelny (5. Dan, Erlangen) und Andreas Haberzettl (7. Dan, Würzburg/Bad Kissingen) mit einigen ihrer Schüler angereist.
Bei den Aufwärmübungen (Junbi Undo) ging Bruce genau auf das Prinzip von Öffnen und Schließen, z.B. der Hüfte bei den anfänglichen Fuß- und Hüftdrehungen ein. Bei den Beidhandstößen mit offener Hand (Nukite), die nach vorne, zur Seite und schräg zum Boden ausgeführt wurden, ging es darum auf die Verbindung zum Boden zu achten.
Beim Üben von Fußstößen (geri) wurde klar, wie wichtig es ist, die Beine mittels der Rumpfmuskulatur (und nicht der Oberschenkelmuskulatur), also aus dem Kern anzuheben und dann den Unterschenkel gerade nach vorne zu beschleunigen. Ab dem hundertsten Mal war das eine Herausforderung bei der man auf einen Gegner getrost verzichten konnte.
Eines der wichtigsten Prinzipien, die bei diesem Lehrgang thematisiert wurden, war die korrekte Stellung in der Kata Sanchin. Bereits zu Beginn der Kata war es wichtig, dass sich beide Fersen berührten, um die Stellung stark zu halten. Beim Einnehmen der Sanchin-Stellung wurde das Gewicht auf die Fußinnenseiten gelegt, und die Hüften wurden abgesenkt, aber nicht starr gehalten. Beide Schultern wurden vor dem Stoß in einer Linie mit der Wirbelsäule ausgerichtet. Dies wurde dadurch das Zusammenziehen der Schulterblätter erreicht.
Zu Beginn des Sanchin-Stoßes mit der offenen Hand ging die Hüfte leicht nach vorne (‚öffnete sich nach vorne‘) und dann senkrecht nach unten. Beim Stoß wurde darauf geachtet, dass der Ellbogen führte und sich dabei anfangs nach innen zur Körpermitte bewegte. Die stoßende Hand erreichte im Zuge der Bewegung eine imaginäre Decke und führte daran entlang die Bewegung weiter nach vorne aus. Schließlich drückte das Bein (auf der Seite des stoßenden Armes) gleichzeitig fest gegen den Boden, wodurch eine gesteigerte Kraftwirkung des Stoßes und Verankerung der Technik im Boden erreicht wurde. Wenn man es richtig macht, kann man dies in der Beinmuskulatur fühlen.
Viele Details also für eine einzige Bewegungsfolge – und ein halbes Jahr zum Üben!
Dieses Seminar war absolut interessant und lehrreich.
Herzlichen Dank, Bruce!
Hier noch einige Bilder vom Lehrgang:
Samstag am Morgen. Wir warten darauf, dass der Lehrgang beginnt
Bruce Hirabayashi testet die Stellung von Andreas Theuer
Die Gruppe führt Mawashi Uke in der Kata Sanchin aus
Ein Gruppenphoto vom 1. Lehrgangstag (Samstag)